Derzeit beobachten wir eine ausserordentlich rasche Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI). Die Einführung von ChatGPT und die Geschwindigkeit seiner zahlreichen Aktualisierungen haben auch viele Technologieexpert:innen überrascht. Eine wachsende Beunruhigung über diese Entwicklung hat dazu geführt, dass führende Persönlichkeiten eine Petition für ein Moratorium ins Leben gerufen haben, welches international auf grosses Echo stösst.
CH++ befürwortet grundsätzlich die Forderung nach einer kontrollierteren KI-Entwicklung. Wir sind der Ansicht, dass das enorme Potenzial der KI im gesellschaftlichen Interesse genutzt werden sollte. Gleichzeitig teilen wir die Sorge, dass die Technologie auch enormes Schadenspotential hat. Die momentane Diskussion zeigt, dass legitime und kreative KI-Lösungen leicht mit Extremszenarien in einen Topf geworfen werden können. Es braucht jetzt regulatorische Klarheit, um sowohl Sicherheit als auch Innovation zu gewährleisten.
KI gesellt sich heute zu einer Liste von Technologien wie Kernenergie, Gentechnik und Arzneimittelentwicklung. Diese Technologien können ebenfalls sinnvoll eingesetzt werden, sind jedoch aufgrund ihres Missbrauchspotenzials verschiedenen Regulierungen unterworfen. KI unterscheidet sich von anderen Technologien insbesondere durch ihr breites Anwendungsspektrum. Es gibt kaum einen Bereich, in dem KI nicht eingesetzt werden kann. Angesichts der enormen Beschleunigung der Entwicklung und des gewaltigen Machtpotenzials ist es unerlässlich, dass die Ära des "anything goes" ein Ende findet, und klare Spielregeln für eine sichere und grundrechtskonforme KI Entwicklung etabliert werden.
Die Schweiz kann und muss auf diese Entwicklung reagieren und sich national sowie international für eine verantwortungsvolle Regulierung einsetzen. Wir fordern das Parlament auf, gemeinsam mit Wissenschaft und Zivilgesellschaft diese Herausforderung anzugehen und eine Roadmap für eine schnelle Entwicklung und Umsetzung klarer Richtlinien zu präsentieren.
Zusätzliche Ressourcen: Das CH++ Positionspapier zu automatisierten Entscheiden in der Verwaltung